Im unaufhörlichen Fluss des städtischen Lebens entstehen und vergehen Verbindungen, kaum wahrnehmbar und doch tiefgreifend. Das Rauschen des Moments erfasst diese flüchtigen Begegnungen, die wie Schatten durch den Raum ziehen – immer im Übergang, nie ganz fassbar. An der Schwelle zwischen Sichtbarkeit und Vergessen, zwischen Gegenwart und Vergangenheit, entfaltet sich ein Netz aus unsichtbaren Fäden, die kurz aufleuchten und dann wieder in die Dunkelheit zurücksinken. Es ist das Rauschen eines Moments, der zwischen den Zeiten schwebt, der kurzweilige Eindruck von Vertrautheit, der in der kühlen Distanz des urbanen Raums verblasst. Diese vergänglichen Verbindungen hallen wie Echos an den Rändern unserer Wahrnehmung und verschwinden, bevor wir sie ganz erfassen können.
Das Werk greift die Allgegenwärtigkeit sozialer Netzwerke auf und spiegelt dabei deren subtile und unsichtbare Architektur wider. Wie im realen Leben bilden sich Beziehungen im Vorüber gehen, oft unbemerkt und doch tief in unser tägliches Sein eingewoben. Jede Verbindung ist flüchtig, aber sie hinterlässt Spuren in dem Gefüge, das uns umgibt. Das Rauschen des Moments lässt diese fragile Struktur aufscheinen und macht sie für einen kurzen Augenblick sichtbar, bevor sie sich wieder auflöst – ein Hinweis darauf, dass selbst die unscheinbarsten Begegnungen das soziale Gefüge prägen.
Die Arbeit wurde erstmals vom 30. Oktober bis 24. November 2024 als reaktive Videoinstallation im Rahmen der Gruppenausstellung „Unord“ in der Wissenswerkstadt Bielefeld gezeigt. Der verwendete Ambientsound wurde freundlicher Weise vom ambient scifi collective bereit gestellt.
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